Sonntag, 15. Juli 2018

Ich auf dem Fahrrad

Ich bilde mir ein, ich bin ein eher vorbildlicher Radfahrer. Aber es gibt Situtionen da werde ich zum "Radlerrambo".
Z.B. Sonntags morgens um 5:45 auf dem Weg zur Arbeit. Da wird schon einmal an der Weserstraße oder an der Detmolder Straße eine rote Ampel ignoriert, mangels Verkehr.
Oder die Fußgängerbrücke über die Südbahn bei der Bali-Terme, auf der nur Fußgänger erlaubt sind. Da fahre ich mit schöner Regelmäßigkeit vorsichtig und ohne jemanden zu gefährden rüber.
Am Freitag ist mir aber etwas passiert, daß mich sprach- und fassungslos gemacht hat. Mir kam ein älteres Pärchen auf der Brücke entgegen und auf Höhe des Paares versuchte der Mann mich abzudrängen mit den Worten " Hier ist für Fußgänger" Dabei musste ich soweit ausweichen, dass ich dass Geländer berührt habe und drohte über die Brüstung zu stürzen.
Ich bin dann weiter gefahren ohne mich um das begleitende Gemecker des Paares zu kümmern in dem Wissen, dass ich ja etwas falsch gemacht hatte.
Leider bin ich ausreichend sozialisiert und habe allerdings innerlich die Faust geballt, die ich gerne dem Mann verpasst hätte.
Was ist nur mit den Leuten los. Kann man nicht tolerant bleiben, auch wenn man vermeintlich im Recht ist? Muss man dann eine Gefährdung riskieren? Wie reagiert man angemessen auf so eine Bedrohung? Zumal von mir keine Bedrohung ausging. Es war ausreichend Platz für das Paar und für mich.
In Zukunft werde ich hier schieben, Dann wird aber kein Pärchen mehr nebeneinander Platz haben!
Ich schubse doch auch niemanden vom Rad wenn mal wieder radler auf dem Radweg unter der Eidinghauser Straße lang fahren, obwohl dort von beiden Seiten Schilder stehen, dass Fahrradfahrer absteigen müssen. Ich würde auch gar nicht auf die Idee kommen.
Auf dem Weg zur Akzeptanz zwischen den unterschiedlichen Verkehrsteilnehmern ist es noch ein langer, steiniger Weg. An mir soll es nicht liegen.
Leben und leben lassen.

2 Kommentare:

  1. Hm, ich halte an roten Ampeln an und über besagte Brücke fahre ich definitiv nicht mit dem Rad (wobei ich die Sielwehrbrücke selten auch mit dem Rad befahre, allerdings anhalte, sobald Fußgänger da sind ... so ganz konsequent bin ich dann offensichtlich nicht). Wenn ich meine, dass Regeln widersinnig angeordnet sind - wie z.B. das Fahrradverbot im Kurpark - dann versuche ich das zu ändern. Aber so lange halte ich mich an die Anordnungen und Regeln.

    Genau diese Situationen sind es nämlich, die Radfahrer in Verruf bringen und Fußgänger dann auf Radfahrende schimpfen - z.B. auch im Kurpark. Wenn ich dort fahren würde, würde ich das selbstverständlich auch langsam und vorsichtig machen. Warum bin ich ein Rowdy, wenn ich es im Kurpark (wo *deutlich* mehr Platz ist, als auf der Südbahnüberführung) mache und an anderer Stelle darf selbst entschieden werden, ob man das Gebotschild beachtet oder nicht?

    Wer hat die Hoheit über diese Entscheidungen? Ich maße mir das nicht an.

    An der Unterführung der Eidinghausener Straße muss man als Radfahrender übrigens gerade *nicht* absteigen. Das Zusatzzeichen "Radfahrer absteigen" hat keine ordnungsrechtlichen Konsequenzen und auch kein Pendant "Radfahrer aufsteigen", womit es schlicht überflüsig ist. Kommunen benutzen es regelmäßig, bei Situationen wo sie unter Unmständen haftbar gemacht werden könnten, weil die Stellen gefährlich und nicht entschärft sind. Und dann versuchen sie sich mit "Radfahrer absteigen" aus der Affäre zu ziehen ... "Wir haben euch doch gesagt, dass ihr hier nicht fahren sollt."

    Ich steige dort dementsprechend nicht ab, fahre dann aber wirklich extrem langsam, jeweils ganz rechts - was auch komplett legal ist.

    Und nein, natürlich finde ich es auch nicht OK, jemanden auf der Brücke abzudrängen und über das Geländer zu schubsen.

    Regeln im Straßenverkehr haben für mich nichts mit "Toleranz" oder "Leben und leben lassen" zu tun.

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  2. Hallo Andreas, ich gebe Dir in Allem recht und gelobe Besserung.
    Manchmal hilft es schon, wenn man den Spiegel vorgehalten bekommt. ;o)
    Bezüglich des Zusatzzeichen "Radfahrer absteigen" wusste ich es auch nicht so genau und bin hier fündig geworden http://www.strassenschilder.de/zusatzzeichen/radfahrer-absteigen/
    Danach müssen Radfahrer dort tatsächlich absteigen und schieben. Bis wohin, darüber gibt es leider keine Auskunft. ;o)

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